Öl-Connection by Heinz G. Konsalik

Öl-Connection by Heinz G. Konsalik

Autor:Heinz G. Konsalik [Konsalik, Heinz G.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2010-09-28T16:00:00+00:00


Die Fahrt nach Jemaja verlief ohne Komplikationen. Nyens Motoryacht lief der Else Vorster voraus, neben Hammerschmidt stand ein finsterer Pirat und achtete darauf, daß er genau auf Kiellinie blieb, und im Funkraum saß Hakahiro, ebenfalls bewacht von einem Piraten, und gab seine Meldungen durch, als liefe alles völlig normal. Der Funker wunderte sich über nichts mehr … erst die Chinesen, jetzt die vietnamesischen Piraten, wer weiß, was morgen ist. Seine Angst hatte er verloren. Solange der Kapitän auf der Kommandobrücke stand, mußte alles, so rätselhaft es auch war, doch seine Ordnung haben. Damit tröstete sich Hakahiro und tat alles, was man von ihm verlangte.

Die Offiziere Halbe und Botzke hatte Nyen an Bord seines Schnellbootes genommen. Sie waren dort in eine Kabine eingeschlossen worden, die mit einem Luxus eingerichtet war, um den ihn jedes Kreuzfahrtschiff beneidet hätte: ein großes Rundbett, mit gelber Seide bezogen, Spiegelschränke, ein Badezimmer mit vergoldeten Armaturen, eine kleine Sesselgruppe, ein Farbfernseher, sogar eine kleine Bar – nur war diese leer bis auf zwei Flaschen Orangensaft und eine Dose Tonic-Water.

»Verstehst du das?« fragte Botzke und setzte sich auf das Bett. »Smits ermorden sie, und uns lassen sie leben und sperren uns in eine Luxuskabine ein?«

»Wenn du weitergelaufen wärst, schwämmst du jetzt auch im Pazifik«, sagte Halbe und betrachtete sich in dem großen Spiegel.

»Sie haben den Alten gefoltert …« sagte Botzke dumpf.

»Das nimmst du an.«

»Sein Hemd war völlig zerrissen! Wer Hammerschmidt kennt, weiß, daß er so etwas nur geschehen ließ, nachdem man ihn gefoltert hatte. Und dann mußte er auch noch den toten Kang den Haien vorwerfen … Ich konnte es nicht mitansehen!«

»Wenn ich dich nicht festgehalten hätte!«

»Ich weiß. Du hast mir das Leben gerettet.« Botzke ließ sich nach hinten auf das Bett sinken und verschränkte die Arme im Nacken. »Ob … ob sie den Alten hinterher auch getötet haben?«

»Das wird man uns bald sagen.« Halbe trat vom Spiegel zurück. Er hatte sein Gesicht betrachtet und war erschrocken. Ich habe Angst, sagte er sich, und du, Botzke, hast auch Angst. Wir beide spielen nur den starken Mann. Am liebsten würden wir Nyen Su-Feng um Gnade bitten. Todesangst lähmt das klare Denken – du stehst nackt da, und alles in dir ist zusammengeschrumpft auf einen einzigen Satz: Laß mich leben!

»Ich nehme Ihre beiden Offiziere zu mir«, hatte Nyen zu Hammerschmidt gesagt. »Als Geiseln … nein, besser gesagt: Als Garantie, daß Sie keine Dummheiten machen. Ich kenne Ihren Kameradschaftsgeist genau! Sie wissen, daß ich Ihre Offiziere sofort hinrichte, wenn Sie den geringsten Versuch unternehmen, mich zu betrügen.«

»Sie brauchen das nicht zu betonen, Nyen.« Hammerschmidt hatte noch die schrecklichen Bilder vor Augen, wie man Smits erschoß und Kang liquidierte. Für Nyen war ein Menschenleben nichts wert … »Wie sollte ich Sie betrügen? Sie fahren voraus, und wenn ich den Kurs ändern sollte, werden Sie ihn mit Ihrem Geschütz am Heck korrigieren. Außerdem haben Sie noch eine Vierlings-Flak an Bord und einen Raketenwerfer.«

»Das haben Sie bemerkt?«

»Ich bin nicht blind. Und auch nicht – falls Sie das annehmen sollten – auch nicht dämlich! Ich frage mich nur: Woher haben sie die Waffen?«

»Sie stammen aus dem Vietnam-Krieg.



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